Martina Pruzina
"In meinen früheren Arbeiten habe ich mich von Formen und Strukturen aus
der Natur inspirieren lassen, und diese auch zum Teil in meine Arbeiten
übernommen.
Daraus entwickelte sich in den letzten zwei Jahren eine immer spontanere
Arbeitsweise - von meiner inneren Gefühlswelt geleitet.
Nun fasziniert mich das Arbeiten mit verdünnter Tusche, das Ineinanderfließen
verschiedener Farben,
aber auch wieder, so wie in meinen früheren Arbeiten, die
Transparenz und Vielschichtigkeit.
Es entsteht eine Mischung aus Malerei und Zeichnung, da die Malerei
anschließend mit Bleistift überarbeitet wird. Dies ist zwar ein zeitintensiver
Vorgang, es verleiht aber dem Bild mehr Tiefe, Schärfe und Räumlichkeit.
Verschiedene Schichten können dadurch hervorgehoben und betont werden,
oder bleiben im Hintergrund."
Martin Schrampf
Auf der Suche nach dem Verbindenden im gemeinsamen Wahrnehmen, Nachdenken und Sprechen entführt der Künstler aus einem allzu routinierten,
oftmals sinnentleerten, in Floskeln erstarrten Alltag in seine Welt wundersamer Gewächse, wo die botanischen Fantasiegeschöpfe aus bemaltem Metall den staunenden Betrachter wie einst Alice in Wonderland mit einer ambivalenten Freundlichkeit empfangen.
Der hintergründige Humor gefährlich schöner Blattspitzen und verlockender Früchte, in die man besser nicht beißen sollte – allesamt Objekte von hoher Ästhetik, deren Oberflächen eine aufmerksame
und virtuose Bearbeitung erfahren durften – verhindert ein Abgleiten in gefällige Affirmation des schönen Scheins.
Die Attraktivität der Formen und die reizvolle Farbigkeit fangen zwar spielerisch die Blicke der Konsumwilligen ein, verführen
aber gleichzeitig zum genaueren Hinsehen, damit zum Innehalten, Assoziieren
und in der Folge zum Entschlüsseln manch verborgenen Inhalts. (Andrea Jünger)