Heinrich Heuer
Er hinterlässt ein umfangreiches Oeuvre an Radierungen, das ihn als souveränen Meister dieser Technik zeigt und als beharrlichen Formfinder seines Themas, „das sich bei mir von Arbeit zu Arbeit einfordert: die Gestaltung situativer Modelle (oder Szenen) des archaischen Gefühls, gefangen, eingeschränkt zu sein und nicht „fliegen“ zu können – und des skeptischen, aber erlösungshungrigen Aufbegehrens dagegen.“ (Heinrich Heuer, 80 Radierungen, 2003)
Heuer in einem Interview für die Zeitschrift um:druck 2014: „Ich bin überzeugt davon, dass diese Erlebnisse in der Arbeit selbst, am bedruckten Blatt Papier, erlebbar und nachvollziehbar sind. Die Druckgraphik zeichnet sich dadurch aus, etwas anders zeigen zu wollen und anders auszuschauen als Malerei oder Zeichnung. Sie ist einfach Obsession und das ist für den Betrachter lesbar!“
Georg Lebzelter
Ausgehend von den Konstruktionsprinzipien der Collage und Montage untersucht Lebzelter mit den Mitteln der Radierung, des Linolschnitts und Siebdrucks Verbindungen von Einzelteilen, die unabhängig von ihrem ursprünglichen Kontext
zu neuen „Systemen“ gefügt werden.Die Mehrfachverwendung gleicher Teile in unterschiedlicher Anordnung als Module des Bilderbauens hat auf sprachlicher Ebene eine Analogie im poetischen Sprachspiel des Anagramms, Text- und Bildbausteine greifen ineinander,eröffnen verschiedene Möglichkeitsformen,
die aus dem Ursprungsmaterial abgeleitet werden.
Gotthard Muhr
Bekannt wurde er in den 1960er Jahren durch seine Radierungen und Holzschnitte. Als Bildhauer arbeitete er mit den Materialien Gips, Ton, Stein und Holz und wird von Otto Breicha in die große österreichische Tradition gestellt, die von Fritz Wotruba geprägt wurde. In seiner Malerei der frühen siebziger Jahre gilt er als Vorläufer der Neuen Wilden.
In den Motiven und Titeln seiner Arbeiten – wie „Arschkriecher“, „Wadelzwicken“, „Maulschellenmann“ – zeigen sich beißender Humor und Ironie. „Seine Vogelmenschen, Kopffüßler oder Kopflose und Einbeinige, seine einbetonierten deformierten, zerstückelten oder gepfählten Gestaltenbrutal, drohend und zugleich selbst bedroht.“
(Verena Traeger, Gedanken zum Werk Gotthard Muhrs)